Heute habe ich mit einem Belastungs-EKG alle Voruntersuchungen abgeschlossen, die für die Anmeldung im Transplantationszentrum nötig sind.
Dieser Untersuchungsmarathon hat fast acht Monate gedauert und so ziemlich alle Fachärzte umfasst, die es gibt: Frauenärztin, Radiologe, Zahnarzt, Hautarzt, HNO-Arzt, Gastroenterologe, Kardiologe, sogar der Augenarzt durfte nicht fehlen. Die Vereinbarung und Wahrnehmung der Termine waren der Arbeit und der Dialyse eine organisatorische Herausforderung (ich habe da kaum einen Vorteil, weil ich in einem Krankenhaus arbeite!) und haben mir einen regelrechten „Arzt-Koller“ beschert.
Mit jeder neuen Untersuchung stieg auch die Angst davor, dass „etwas“ gefunden werden könnte, das eine Nierentransplantation gefährdet oder gar ausschließt. Welch ein Glück, dass ich nur Zystennieren habe – sonst nichts!! Das ist jetzt schon ein wenig ironisch gemeint. Trotzdem muss ich dankbar dafür sein, dass alle anderen Organe und mein Körper im Allgemeinen anscheinend gesund sind.
Wäre das heute nicht ein guter Tag zum Feiern? Immerhin ist jetzt ein wichtiger Meilenstein hinsichtlich der weiteren Behandlung erreicht.
Mir ist trotzdem nicht nach Jubelschreien. Ich werde im Transplantationszentrum angemeldet, das ja. Auf die „Liste“ werde ich aber aller Wahrscheinlichkeit nach erstmal nicht kommen. Denn meine Nieren sind mittlerweile so riesig, dass wohl zuerst eine Niere (die linke) entfernt werden muss, um Platz zu schaffen für ein Transplantat. Für mich bedeutet das: Persönliche Vorstellung im Transplantationszentrum, vermutlich weitere Untersuchungen und mit der Nephrektomie anschließend eine größere Operation, die ich fürchte. Wie die Dialyse nach der Entnahme einer Niere funktioniert, will ich mir im Moment noch gar nicht ausmalen…
Feiern kommt also später. Viel, viel später.